Monday, February 18, 2008

Symposium, ein Abschluss + einige Gedanken

Letzte Woche war etwas hektisch. Ein Projektsabschluß war angesagt und ein Symposium zu organisieren. Mein Diss. Betreuer war auch da und so war einiges zu erledigen. Das Symposium war die Ablußveranstaltung einer Reihe von Workshops, die sich hauptsächlich um die Weitergabe und Verbreitung von, durch die Forschung generierten Wissen und Networking beschäftigt haben. Verschiedene Interessensgruppen sollten angesprochen und zusammengebracht werden. Vom Farmer, NGO Mitarbeiter, Forscher, Policy maker sollten alle angesprochen und zum gemeinsamen Arbeiten und Interessens- und Wissensaustausch gebracht werden. Das hört sich naturlich einfacher an als es in der Praxis dann war. Forscher und Farmer an einen Tisch zu bringen ist schon aus kuturellen Gründen nicht einfach und äthiopische Forscher tendieren eher dazu sich als Elite zu separieren. Wissen das sie erzeugen hat meist mit der Realität und dem eigentlichen Bedarf nicht viel zu tun und außerdem meinen Forscher sie wissen ohnehin was gebraucht wird. Das hat dann ungefähr so viel miteinander zu tun wie Politik und Volksnähe in einer Diktatur. Vielleicht ein etwas gewagter Vergleich, das geb ich schon zu!! Wie auch immer, Fakt ist allerdings, dass Wissen das hier in Äthiopien durch Forschung universitärer und ähnlicher Einrichtungen produziert wird nicht zu den Anwender gelangt. Oft besteht auch wenig Interesse für die Verbreitung und oft funktionieren die Verbreitungsmechanismen nicht. Dies zu beleuchten und einen Weg zur Lösung dieser Probleme zu suchen, war Gegenstand des WATERMAN Projekts in das ich das letzte Jahr involviert war. Einige hoch interessante Aspekte sind zu Tage getreten. Gesellschaftliche Tabus sind angekratzt aber oft nicht weiter angerührt worden. Eine Gesellschaft im Wandel aber teilweise noch weit entfernt traditionelle Tabus und Hemmschwellen zu überschreiten, die dem Land aber helfen könnten auf dem Weg zur ökonomischen Eigenständigkeit. Es ist ein sehr spannender Prozess der teilweise mit den Umwandlungen in Europa, zu Zeiten der Aufklärung, der Renaissance, der industriellen Revolution, etc. zu vergleichen ist aber natürlich in einem völlig anderem Kontext, unterschiedlicher traditioneller Hintergründe und gesellschatlicher Mechanismen zu sehen ist. Es scheint als würde Äthiopien im Umbruch alle diese "Modernisierungs" - Prozesse inklusive der Entwicklung hin zu einer vom neoliberalen Kapitalisums geprägten Gesellschaft durchmachen. Zumindest gilt das für Addis Abeba, der Keimzelle der Veränderung.

Hier mehr Hintergrundinformation zum Waterman Projekt
waterman.boku.ac.at

lg
Dom!n!K

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